Freitag, 20. Oktober 2017

Poesie am Freitag


Der rauhe Ost, der früh nach Rom mich jagte,
Wurd dort zum Zephyr hyacinthner Lüste.
Und keiner, der nur immer Mädchen küßte,
Rühm seinen Schwanz, daß er im Himmel ragte.

Auch mich erregten noch die herben Brüste,
Kampan'scher Mädchen, doch wie oft verzagte
Mein Meerschaum an dem fremden Golf und klagte,
Daß ohne recht Verständnis dieser Küste.

Wie anders schmiegte sich der Arsch des Knaben
Dem Schwanz in liebend rundlichem Gehaben!
Kein Weib mir so behende mit der Zunge,

Die Eichel mir geleckt wie dieser Junge.
O könnt ich doch an deinem Marmorhintern,
Mein Knabe, viele Monde überwintern!

Friedrich Schlegel (um 1800)

4 Kommentare:

  1. Eine sehr geile Poesie am Freitag. Irgendwie zart und sanft und gleichzeitig hart und fordernd. Tolle Bild dazu, passend wie immer ;-)

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    1. Manchmal ist zuerst das Foto da und ich finde die Worte...
      Meistens aber suche ich das passende Foto zur Poesie. So auch hier :)
      Schön, dass es Dir gefällt!

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  2. sowohl bild als auch die buchstaben...erhöhen meinen puls...danke!

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    1. Ganz schön erregend beides, oder? Geht mir auch so. Das Foto lässt so viel Spielraum...

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